Preloader
Links scrollen Sie Text.
Rechts scrollen Sie Bilder.

zurück zur Übersicht

com:bau 2019

BETON - Material für die Zukunft

Vortragsprogramm im Pecha Kucha Format.
08.03.2019 com:bau, Messequartier Dornbirn, Halle 12

Vortragende und Themen:

Baumit - Eduard Artner
In mehrjähriger Forschungsarbeit hat die Baumit- GmbH in Zusammenarbeit mit der Universität Innsbruck den 3D Druck mit Beton zur Marktreife gebracht. Entwickelt wurden Material, Druckdüse und Know-How. Das gesamte Entwicklungspaket, Hardware, Software, Material, Schulung und Betreuung wird von der Baumit als BauMinator. ab 200.000 € angeboten. Mit dem 3D Druck können Bauteile, Objekte, Paneele, Hohlschalungen und Formen aktuell zwischen 50 cm und 5 Meter Größe gedruckt werden.

Overtec - Sebastian Hilscher
Der österreichische Fertigteilhersteller Overtec zählt zu den Vorreitern, die den 3D Druck mit Beton bereits fest im Unternehmen verankert haben. Neben individuell gestalteten Realisierungen, hat Overtec die Serienproduktion von 3D gedruckten Wandverkleidungen in sein Produktsortiment aufgenommen. Dabei wird auf das charakteristische Druckbild als gestaltende und wiedererkennbare Oberflächenstruktur gesetzt. Richtig inszeniert, bieten die Elemente Dauerhaftigkeit, Brandschutz und Exklusivität im gehobenen Innenausbau.

VÖZ - Claudia Dankl
Die Vereinigung der österreichischen Zementindustrie, kurz V.Z, hat sich im letzten Jahrzehnt gleichermaßen für die Forschung- und Entwicklung, wie auch für Realisierungen mit Thermischer Bauteilaktivierung (TBA) eingesetzt. Ziel ist es, Gebäude energieeffizient und ressourcenschonend zu heizen und zu kühlen. Heute ist Österreich in Sachen TBA international führend. Aktuelle Untersuchungen beschäftigen sich mit der Nutzung von Gebäuden für die Zwischenspeicherung von Überschussenergie aus erneuerbaren Energien, beispielsweise Windkraftwerken. Diese wird thermisch im Beton gespeichert. Stromspitzen können derart geglättet werden.

TU Berlin - Claudia Lösch
Das Institut von Prof. Mike Schlaich an der TU Berlin hat den Begriff Infraleichtbeton geprägt. Der konstruktive Leichtbeton, mit Rohdichten zwischen 600 und 800 kg/m., erfüllt die tragende und wärmedämmende Funktion der Gebäudehülle in einer monolithischen Bauweise. Bei Druckfestigkeiten zwischen 6,0 und 12,0 Mpa wird eine Wärmeleitfähigkeit von 0,14 bis 0,18 W/(mK) erreicht. Die Materialentwicklungen des Instituts sind praxisbezogen und finden in Demonstrationsprojekten ihre konstruktiven Detaillösungen, Überprüfungen und Weiterentwicklungen. Aktuell ist ein zwölfstöckiger Geschosswohnbau in Berlin mit dem Architekturbüro Barkow Leibinger in Planung. Claudia Lösch ist Co-Autorin des eben erschienen Buchs “Infraleichtbeton”, Fraunhofer Verlag.

ILEK Stuttgart - Daria Kovaleva
Das ILEK in Stuttgart legt in den Forschungsarbeiten zum Beton einen Schwerpunkt auf den von Prof. Werner Sobek definierten „Gradientenbeton“. Maximale Festigkeit und maximale Porosität werden optimiert und mittels Leichtzuschlägen, Hohlkugeln aus Beton oder Hohlräumen in einen fließenden Übergang gebracht. Am Beispiel des jüngst präsentierten „Rosenstein Pavillons“ wird die Machbarkeit einer extrem porösen, sehr leichten Betonkonstruktion, geformt mittels sandgefrorener Schalung, vorgestellt.

ETH Zürich - Andrei Jipa
Digitales Design und digitale Fabrikation verändern Machbarkeiten und Kompetenzen im Bauwesen. Prof. Benjamin Dillenburger und sein Institut an der ETH Zürich zählen international zu den Pionieren in diesem Gebiet. Kürzlich erst wurde im DFAB House die Smart Slab” Decke des Instituts installiert. Diese komplexe Deckenkonstruktion wurde digital, den Kraftflüssen entsprechend, parametrisch generiert, um den Materialverbrauch zu minimieren. Mehr als 50% an Betonmasse konnte die Konstruktion einsparen. Möglich wurde die bauliche Umsetzung dann über einen 3D Sanddruck für die Betonschalung.

Doka - Helmut Hilliges
Den 3D Sanddruck für Betonschalungen, der an der ETH Zürich von der Block Research Group und am Institut von Prof. Dillenburger zur Realisierung komplexer Betonformen eingesetzt wurde, hat bei Doka einen ersten Baustelleneinsatz erhalten. Die Erfahrungen sind durchwegs positiv, der 3D Sanddruck somit bei Doka als erstem Anbieter neu in der Anwendung. Damit ist jeder ArchitektIn, jeder IngenieurIn eine Türe geöffnet, Beton in seiner eigentlichen Qualität, als fließenden Stein, neu zu denken, neu zu formen, denn im Sanddruck Verfahren zählt das umschließende Sandvolumen, nicht die Komplexität der Form.

BOKU - Benjamin Kromoser
Benjamin Kromoser ist seit November 2018 Professor am Institut für Konstruktiven Ingenieurbau an der BOKU in Wien. Seine Untersuchungen und Forschungsthemen beschäftigen sich mit einem möglichst sparsamen Materialeinsatz. Dabei werden prozesstechnische wie auch materialtechnische Lösungsansätze verfolgt. Mit carbonbewehrtem Ultrahochfestem Beton entstehen Hohldecken mit Plattenstärken, wie sie normalerweise allein für die Überdeckung der Stahlbewehrung nötig wären. Internationale Beachtung findet auch seine Arbeit mit Prof. Kollegger an der TU Wien, bei der eine dünnwandige Betonschalenkonstruktion mit einer pneumatischen Schalung errichtet wurde.


Teilnehmer:innen im Vortragsprogramm:

zum nächsten Artikel